econia Vorarlberg Team

Erstmals in der 31-jährigen Geschichte des Effizienzwettbewerbs maßen sich die Nachwuchsingenieure auf einem Straßenparcours, der mit zahlreichen Kurven sowie einer fünfprozentigen Steigung die alltäglichen Mobilitäts-Herausforderungen innerhalb von Großstädten realistisch wiederspiegeln sollte.

Nach einem grandiosen Ergebnis in der Kategorie der batterieelektrischen Prototypen im vergangenen Jahr, hatten sich die Studenten der Fachhochschule Vorarlberg für London vorgenommen, unter die Top 10 zu kommen. Mit Erfolg: Am Ende reichte das Steckenergebnis von 461,9 Kilometern für einen neunten Rang. „Das hat echt gepasst, wir sind mehr als happy und im kommenden Jahr legen wir noch einen drauf“, sagt Teamsprecher Jodok Rüf.

Gute Stimmung herrschte auch bei den Schülern der Höheren Technischen Bundeslehranstalt Salzburg. Während der Motor ihres Scorpions im vergangenen Jahr beim entscheidenden Wertungslauf in der Kategorie der straßentauglichen UrbanConcept Cars mit batterieelektrischem Antrieb überhitzte, schafften sie es in diesem Jahr in letzter Minute in die Wertung und belegten mit 63,5 Kilometern den neunten Rang. Gleich dahinter auf Platz zehn konnten sich die Schüler der HTL-Ried im Innkreis platzieren. Ihr Space Taxi legte umgerechnet 62,7 Kilometer mit einer Kilowattstunde zurück.

Zu den wenigen Leuchttürmen beim diesjährigen Wettbewerb gehörten erneut die französischen Dauerfavoriten Microjoule-La Joliverie, die mit ihrem Erdgas betriebenem Prototypen eine Strecke von hochgerechnet 2606,4 Kilometern schafften, damit ihren Rekord von 2015 einstellten und zugleich Streckensieger des Gesamt-Wettbewerbes wurden.

Hinter den Kulissen wird bereits an neuen Herausforderungen gearbeitet. Spätestens 2018 soll es eine zusätzliche Kategorie für autonomes Fahren geben. „Einerseits sehen wir hier hinsichtlich der Energieeffizienz großes Potential, andererseits wollen wir den teilnehmenden Spitzenuniversitäten eine weitere Nuss zum Knacken bieten“, sagt der technische Direktor des Wettbewerbs, Norman Koch.

Der diesjährige Shell Eco-marathon war in das „Make the Future London“- Festival eingebettet, das Besucher einlud, Lösungskonzepte für die Energie-Herausforderungen von morgen hautnah zu erleben. „2050 werden rund 75 Prozent der Weltbevölkerung in Städten leben. Die britische Metropole steht stellvertretend für hunderte von Megastädten, in denen die Frage, wie Mobilität in Zukunft gewährleistet wird, zu den größten Aufgaben der kommenden Jahrzehnte gehört“, sagt der Shell Chefwissenschaftler für Mobilität, Dr. Wolfgang Warnecke.

Fotomaterial vom Event und den Teams finden Sie hier: https://edelmanftp.box.com/v/SEME16

Über den Shell Eco-marathonBeim Shell Eco-marathon Europe wird in zwei Kategorien gefahren: In der „UrbanConcept“-Klasse müssen die Fahrzeuge prinzipiell für den Straßenverkehr geeignet sein, dagegen sind in der Klasse der „Prototypen“ der Konstruktion kaum Grenzen gesetzt. In beiden Kategorien gibt es zwei Hauptarten von Motoren: Verbrennungs- und Elektromotoren. Beim Verbrennungsmotor können die Teilnehmer zwischen Benzin, Diesel, Ethanol, synthetischem Diesel aus Erdgas (GTL) oder Erdgas (CNG) wählen, beim Elektromotor zwischen Batterie und Brennstoffzelle.

Im Wettkampf müssen die Fahrzeuge acht Runden auf dem Parcours zurücklegen, um in die Wertung aufgenommen zu werden. Dabei dürfen sie nicht länger als 43 Minuten fahren; die Durchschnittsgeschwindigkeit beträgt mindestens 25 km/h. Danach wird der Kraftstoffverbrauch ermittelt und hochgerechnet, wie weit das Fahrzeug gekommen wäre, wenn es einen ganzen Liter Kraftstoff oder eine Kilowattstunde Strom verbraucht hätte. Sieger ist das Team mit der weitesten Strecke.