TECHNISCHE UNIVERSITÄT GRAZ 2019
Team TERA der TU Graz 2019

„Nachdem es für uns 2018 nicht so gelaufen ist wie erwartet, erhoffen wir uns in diesem Jahr eine Platzierung unter den Top 10. Nicht umsonst hat das Team, das mittlerweile aus Studenten aus sieben verschiedenen Nationen besteht, das Jahr über hart an einer Optimierung des Autos gearbeitet. Dabei lag der Fokus in dieser Saison auf dem Antriebsstrang und auf der Minimierung der Gesamtreibung“, sagt der Grazer Teamsprecher Marius Müller.

In der sogenannten Mileage Challenge geht es darum, eine bestimmte Strecke mit so wenig Energie (Kraftstoff beziehungsweise Kilowattstunden) wie möglich zurückzulegen. Im vergangenen Jahr beeindruckte das französische Team Microjoule-La-Joliverie in der Kategorie der Prototypen mit Ottomotor mit beinahe unglaublichen 2.324 Kilometern mit einem Liter Kraftstoff. Die Grazer hatten eigentlich auch auf einen Podestplatz in der Kategorie der Prototypen mit Elektroantrieb gehofft. Am Ende reichte es mit 345 km/kWh aber nur für Platz 14.

Einfacher wird es in diesem Jahr für die Studenten nicht, denn mit dem neuen Veranstaltungsgelände wartet auch eine neue Strecke, an deren Eigenschaften die Studenten ihre Fahrstrategien anpassen müssen. Die Bedingung für einen erfolgreichen Wertungslauf ist, dass die Strecke von 16 Kilometern (11 Runden à 1,45 km) in maximal 39 Minuten zurückgelegt wird. Wer zu schnell fährt, verbraucht zu viel Energie. Wer zu langsam fährt oder liegenbleibt, überschreitet das Zeitlimit. Bei den Fahrzeugen, die die Zielmarke rechtzeitig erreichen, wird anschließend gemessen, wie viel Kraftstoff sie verbraucht haben und dann hochgerechnet, wie weit sie zum Beispiel mit einem gesamten Liter gekommen wären. Das erklärt die enormen Reichweiten. Wer es schafft, kann vier Wertungsläufe absolvieren – der jeweils beste entscheidet am Ende über die Gesamtplatzierung.

Mit vorwiegend alternativen Antriebsformen zum WM-Titel?

Neben der „Mileage Challenge“ treten in London zudem die jeweils besten „UrbanConcept“-Teams aus dem europäischen, dem amerikanischen und dem asiatischen Shell Eco-marathon in der sogenannten Drivers‘ World Championship an. In dieser „Königsklasse“ mussten sich die Europäer im Vorjahr einem Team aus Indonesien geschlagen geben.

Auch die Grazer setzen mit ihrem Fahrzeug bereits ganz auf künftige Antriebe: Ihr Prototyp „Fennek 2019“ fährt batterieelektrisch. „Im Pkw-Sektor wird die Bedeutung der Elektromobilität zunehmen, und hier sprechen wir sowohl über batterieelektrische als auch über Brennstoffzellenfahrzeuge“, sagt Dr. Gert Seybold, Vorsitzender der Geschäftsleitung der Shell Austria GmbH. Die eine Lösung für alle Transportmittel gebe es jedoch nicht, so Seybold. Entsprechend wird Shell künftig ein Mosaik an Kraftstoffen anbieten.

Weitere Informationen über den Shell Eco-marathon finden Sie auf www.shell.at/ueber-uns/shell-eco-marathon sowie über „Make the Future“ auf www.shell.at/energie-und-innovation/make-the-future http://www.shell.de/makethefuture.

Die Daten zum einzigen Team aus Österreich:

Über den Shell Eco-marathon

Ziel des Shell Eco-marathon ist es, ein Fahrzeug zu konstruieren, das eine bestimmte Distanz mit möglichst wenig Energie zurücklegt. Gefahren wird in zwei Kategorien: Im Gegensatz zur Kategorie der Prototypen, bei der den Teams in der Konstruktion kaum Grenzen gesetzt sind, müssen die Fahrzeuge der Kategorie UrbanConcept wesentliche Eigenschaften haben, die auch im Straßenverkehr erforderlich sind. Es gibt jeweils zwei Hauptarten von Motoren: Verbrennungs- und Elektromotor. Beim Verbrennungsmotor können die Teilnehmer zwischen Benzin, Diesel, Ethanol oder synthetischem Diesel aus Erdgas (GTL) wählen. Beim Elektromotor zwischen Batterie und Wasserstoff-Brennstoffzelle. Nach einer zurückgelegten vorgegebenen Distanz wird der Kraftstoffverbrauch ermittelt und hochgerechnet, wie weit das Fahrzeug gekommen wäre, wenn es einen ganzen Liter Kraftstoff oder dessen Äquivalent in Kilowattstunden verbraucht hätte. Die Durchschnittgeschwindigkeit liegt bei 25 km/h. Das effizienteste Fahrzeug in jeder Kategorie gewinnt. Offiziell wurde der Wettbewerb erstmals 1985 in Frankreich ausgetragen.